Am 6.11. fand in der Gemeinde ein Infoabend des Kirchengemeinderats statt. Teilgenommen haben ca. 40 Interessierte. Nachdem beschlossen wurde die Gemeindezeitung (Turmhahn) ab dem kommenden Jahr einzustellen, stellte der Kirchengemeinderat das neue Konzept für Öffentlichkeitsarbeit vor. Informiert werden soll u.a. über das Internet, Flyer und über die Schaukästen.
Außerdem ging es um die Zukunft der Gemeinde und der evangelischen Kirche allgemein. Es wurde deutlich, dass die ganze Kirche vor schwer vorstellbaren Veränderungen steht. Sowohl die Mitgliederzahlen, als auch die Zahlen der Neutaufen brechen dramatisch ein. Eine breit angelegte Kirchenmitgliedschaftsstudie der evangelischen Kirche in Deutschland hat gezeigt: Religiöse Inhalte sind auch für die meisten Kirchenmitglieder mittlerweile so gut wie irrelevant. Diejenigen, denen traditionelle kirchliche Inhalte wichtig sind, werden immer älter. Die Zahl der Konfessionslosen in Deutschland wächst stetig weiter.
Der Kirchengemeinderat hat am 6.11 zudem über die Entwicklung der Kirchensteuer berichtet und den Haushaltsplan skizziert. Die Bugenhagengemeinde finanziert den eigenen Haushalt zu einem großen Teil aus Kirchensteuermitteln. Diese stagnieren, während die Ausgaben durch Teuerung immer weiter steigen (Personalkosten, Rechnungen für Gewerke, Materialien). Es wurde deutlich, dass gehandelt werden muss, solange man noch Entscheidungen treffen kann.
Vor diesem Hintergrund sind alle Gemeinden aufgefordert, notwendige Schritte in die Regionalisierung zu gehen. Nur so kann sichergestellt werden, dass es auch in Zukunft eine Kirche gibt, die in der Lage ist Angebote zu machen, und nicht alle Einzelgemeinden nach und nach handlungs- und zahlungsunfähig werden. Es kann nicht darum gehen, den Status Quo so lange es geht zu erhalten, sondern auch an die Menschen zu denken, die nach uns kommen. Für alle ist jetzt ein Umdenken nötig.
Der Kirchengemeinderat hat daher zwei Modelle von Regionalisierung vorgestellt: Im Kirchenkreis wird derzeit ein Modell von sechs Großgemeinden diskutiert, was bedeutet, dass alle Gemeinden im Bezirk Bergedorf zu einer Gemeinde werden, mit sehr viel weniger kirchlichen Standorten als heute. Ein weiteres Modell ist die Fusion mit einigen Nachbargemeinden. Praktisch könnte das so aussehen, dass es eine Gesamtleitung dieser neuen Gemeinde gibt und die Arbeit vor Ort in „Quartiersausschüssen“ geleitet wird. Dies wird aktuell vom Kirchengemeinderat und den Nachbargemeinden geprüft. Es ist noch keine Entscheidung gefallen. Es findet im Februar 2026 eine Außentagung mit den Leitungen aller interessierten Gemeinden und einem Moderator statt.
Am Ende des Abends wurden die Anwesenden eingeladen, Stichwörter zu Fragen aufzuschreiben:
Was hilft dir, Veränderungen mitzugehen? (Klick auf das Bild um die Bilder in hoher Auflösung herunterzuladen als .zip Datei)

Wo sind rote Linien für dich? (Klick auf das Bild um die Bilder in hoher Auflösung herunterzuladen als .zip Datei)

Wenn du Kirche neu erfinden könntest, was würdest du tun? (Klick auf das Bild um die Bilder in hoher Auflösung herunterzuladen als .zip Datei)

Die Antworten waren so verschieden, dass sie sich schwer zusammenfassen lassen! Was auf viele zutrifft, ist das Bedürfnis nach Information und Beteiligung in den Veränderungen. Wir lassen am besten die Fotos sprechen.
Es wurde deutlich: Die evangelisch-lutherische Kirche von morgen wird eine völlig andere sein: Eine Minderheit, die dennoch als Ort von gesellschaftlichem Engagement und Hilfe für Schwache eine hohe Bedeutung für die Gesellschaft als Ganzes hat. Eine Kirche mit Menschen, die eine Sehnsucht nach Verbundenheit mit Gott teilen und sich weiterhin mit anderen auf den Weg machen wollen, der Quelle und dem Ziel ihres Lebens näher zu kommen.
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