(Achtung: kleiner Spoiler für alle, die den Film „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ noch sehen möchten!).

Im Film „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ gibt es eine Szene, die man so schnell nicht vergisst: Ein unscheinbarer Fotoentwickler, der stets im Verborgenen wirkt, wird plötzlich selbst sichtbar – als Motiv auf einem entscheidenden Foto. Ausgerechnet er, der nie im Rampenlicht stehen wollte, wird damit zum Sinnbild für all jene, die im Hintergrund wirken und doch das Ganze erst möglich machen.

An diesen Gedanken wollen wir anknüpfen, wenn wir heute die letzte gedruckte Ausgabe unseres Gemeindebriefes in den Händen halten. Denn auch unser Gemeindebrief war über viele Jahre hinweg das Werk von Menschen, die mit viel Hingabe, Kreativität und Verlässlichkeit gearbeitet haben – ohne jemals die eigene Person in den Mittelpunkt zu stellen.

Da sind die Autorinnen und Autoren, die Themen aufgespürt, Interviews geführt, Gedanken formuliert und Glaubensimpulse aufgeschrieben haben. Da sind die Designer und Gestalter, die aus Texten und Bildern ein ansprechendes Ganzes geformt haben, das Freude beim Blättern weckte. Und da sind die Austrägerinnen und Austräger, die bei Wind und Wetter unterwegs waren, um die fertigen Hefte an die Türen zu bringen. Nicht zu vergessen die Redaktionsrunden, die Korrekturleser, die Fotografen und alle, die mit Rat und Tat im Hintergrund mitgewirkt haben. All diese Menschen haben unzählige Stunden investiert, oft neben Beruf und Familie. Sie haben Ideen eingebracht, viele Sitzungen besucht, Deadlines eingehalten, Drucktermine vorbereitet, Wege auf sich genommen. Und sie haben es getan, nicht um sich selbst darzustellen, sondern damit andere etwas davon haben: dass Nachrichten die Menschen erreichen, dass Glaubensworte Mut machen, dass Geschichten von Gemeinde erzählt werden. Darum gilt dieser Leitartikel den Menschen hinter den Kulissen. Wir danken all den Leuten, die über Jahre hinweg dieses Blatt mit Leben gefüllt haben. Ohne euch wäre der Gemeindebrief nur Papier geblieben – durch euch wurde er zu einem Fenster in unser Gemeindeleben.

Ich denke ich spreche für alle Leserinnen und Leser, wenn ich „Danke“ sage. Danke für alles Nachdenken, für alles Tippen, für alles Korrigieren, für jedes Wort und für jeden Schritt, den ihr gegangen seid. Euer Engagement war wichtig und in etlichen Haushalten deutlich spürbar und sehbar. Viele Rückmeldungen zur Einstellung des Turmhahns lassen genau darauf schließen: das Heft auf dem Küchentisch liegen zu haben, das wird schmerzlich vermisst werden.

So endet etwas, das über viele Jahre gewachsen ist. Doch es endet nicht still, sondern mit einem großen: „Dankeschön!“ Liebe Leserinnen und Leser, ich hatte es eben schon erwähnt: Wir haben viel Rückmeldung zur Einstellung des Turmhahns erhalten. Das freut uns, weil wir spüren, dass der Turmhahn ein tolles Medium war und die investierte Zeit gute Frucht getragen hat.

Es soll noch einmal mit aller Deutlichkeit gesagt sein: Die Einstellung des Turmhahns bedeutet in keiner Weise den Rückzug der kirchlichen Arbeit. Wir sind weiterhin vor Ort und für Sie da. Die Geschichten, die bisher im Turmhahn gedruckt wurden werden weiterhin geschrieben – nur eben nicht mehr in diesem Druckformat. Die Geschichte Gottes mit den Menschen wird hier in Nettelnburg fortgesetzt und Sie sind herzlich eingeladen Teil dieser Geschichte zu sein.

Daniel Perner, Gemeindepädagoge