Liebe Nettelnburgerinnen, liebe Nettelnburger,
diesmal schreibt an dieser Stelle Pastorin Maren Wichern. Sie ist neu im Pfarrsprengel Bergedorf auf der Stelle für Seelsorge im Alter und wird im März zu einem
Gottesdienst in die Bugenhagenkirche kommen. Ich freue mich auf die gemeinsame Zeit und wünsche Pastorin Wichern einen segensreichen, guten Start!

Gwen Bryde

Liebe Leserin, lieber Leser, 

haben Sie schon einmal im Februar mit einem Stethoskop an einem Baumstamm gelauscht? Wenn seine Rinde nicht zu rau ist, lohnt sich das sehr. Ab dem 2. Februar, dem Lichtmessfest, so sagt man, beginnen die Säfte in den Bäumen wieder zu fließen. Das neue Leben regt sich. Noch sehr verborgen und zart – mehr zu erahnen als zu erleben und doch stetig.

Ja, auch in diesem Jahr wird die Brachzeit wieder vergehen und das scheinbar Erstarrte und Tote neu erwachen. Schon zu Weihnachten haben wir gesungen: „Es  ist ein Ros´ entsprungen, aus einer Wurzel zart…“. Im Dunkel der Nacht ist Gott uns wieder ganz nah gekommen. Die Hirten breiteten die gute Nachricht von der bevor stehenden Erlösung aus und Maria bewahrte die Worte der Hoffnung in ihrem Herzen. 

Das Wunder des Neubeginns nimmt mehr und mehr Gestalt an: kleine Knospenspitzen wagen sich hervor und entfalten sich langsam zu flauschig weichen hellgrünen Blättern. „Von guten Mächten wunderbar geborgen, er warten wir getrost, was kommen mag…“ singen wir mit Dietrich Bonhoeffer und können manch mal spüren, wie wir auch im Dunkel gehalten sind, wie unser menschgewordener Gott mitten unter uns lebt und liebt.  

Das neue Leben braucht Zeit und nimmt sich Zeit, jedes Jahr wieder. Wir werden wieder ein Stück wachsen in diesem Jahr, in unserem Hoffen und  Glauben, in unserem Tun und Lassen. Wir werden Gott wieder neu begegnen und uns neu mit Liebe, Widerstandskraft und Segen beschenken lassen.  

Wir werden neue Herausforderungen zu bestehen haben, wir werden Neues kennenlernen – wohl auch neuen Menschen begegnen. Wie mir, die ich nun neu im Kirchspiel Bergedorf arbeiten darf: als Pastorin auf der Stelle „Seelsorge im Alter“. Mit anderen Worten: Ich bin keiner Kirchengemeinde im Kirchspiel direkt zugeordnet, sondern ich bin speziell dafür zuständig, mich darum zu kümmern, dass ältere und alte Menschen in Bergedorf und Lohbrügge seelsorgerlich gut begleitet sind. Dazu gehört natürlich, dass ich Angebote für die Seniorinnen und Senioren in unseren fünf Gemeinden kenne, mit den Leitungen in gutem Austausch stehe und ab und an in den Kreisen zu Gast bin. Auch werde ich hin und wieder einen Gottesdienst in einer der fünf Gemeinden feiern. Hier stehen besonders die „Vergissmeinnicht Gottesdienste“ – Gottesdienste besonders für Menschen, die von Demenz betroffen sind, und ihre Angehörigen – im Zentrum. 

Zunehmend mehr Menschen haben mit „Einsamkeit“ zu kämpfen – ob sie nun zu Hause wohnen oder in einer stationären Einrichtung. Zu meinen Aufgaben gehört es ebenfalls, Ehrenamtliche für Besuche zu qualifizieren, sie mit älteren Menschen, die sich ein Gegenüber wünschen, zusammenzubringen und die Ehrenamtlichen in diesem Engagement zu begleiten. Und nicht zuletzt werde ich im Bergedorfer Angebot für Seniorinnen und Senioren der verschiedenen Institutionen und Einrichtungen die kirchliche Stimme einbringen. 

Haben Sie also ein Anliegen, eine Frage oder Gesprächsbedarf, wenden Sie sich gerne an mich. Meine Telefonnummer und meine Mailadresse finden Sie am Ende des  Artikels. 

Bald nun beginnt die Passionszeit. Mit ihr sind uns noch einmal 40 Tage zur Vorbereitung auf das große Fest des Lebens geschenkt: Die Auferstehung aus den Todesverstrickungen in ein Leben in Gemeinschaft, Gerechtigkeit und Frieden. „Luft holen! Sieben Wochen ohne Panik“ – so lautet das Motto in diesem Jahr für die Aktion „Sieben Wochen ohne“. Ich wünsche Ihnen viele tiefe, wohltuende, beruhigende und ermutigende Atemzüge und grüße Sie herzlich mit der Liedzeile: Gott gab uns Atem, damit wir leben! 

Ihre Pastorin, Maren Wichern 

Telefon: 0 40 / 65 99 38 51 oder 0 1556 / 204 27 17 Mail: