Liebe Gemeinde,
bald kommt die Zeit, in der es wieder heißt: „Weg mit den Süßigkeiten!“ Oder so ähnlich… Haben Sie sich für dieses Jahr schon etwas überlegt? Wissen Sie überhaupt wovon ich rede? Nach der „Faschingszeit“ (die so im Kirchenjahr nicht vorgesehen ist) kommt im Kirchenjahr die sogenannte Passionszeit.
In dieser Zeit ist es langjährige Tradition für viele Christinnen, auf verschiedene Dinge in ihrem Leben zu verzichten. Typisch sind Süßigkeiten, Alkohol oder TV. „4 Wochen ohne“ heißt es dann. 40 (beziehungsweise 46) Tage wird dann verzichtet. Aber wieso eigentlich?
Wer hat’s erfunden?
Die Bibel kennt die Idee des Fastens schon sehr früh. Die Anlässe zum Fasten unterscheiden sich. König David fastete beispielsweise aus Trauer. Nach dem Verlust seines Heerführers fastete David eine Weile – ein Volk fastete geschlossen nach dem Tod von Saul sieben Tage lang. Es war auch gängig, dass man als Vorbereitung auf eine Gottesbegegnung fastete. So verzichteten zum Beispiel Mose und das Volk Israel auf Speisen vor dem Empfang der Zehn Gebote.
Im Neuen Testament fastete Jesus 40 Tage lang in der Wüste, als er vom Bösen versucht wurde. Die Jünger von Jesus sollten nicht fasten, weil die Zeit Jesu auf der Erde eine Freudenzeit darstellte. Später fasteten Gemeindemitglieder vor wichtigen Gemeindeentscheidungen.
Heute dient die Fastenzeit vielen Christinnen als Vorbereitung auf das Osterfest. Für sie geht es darum, Platz für Gott in ihrem Leben zu schaffen – das Leben bewusster zu gestalten. Andere nutzen die Zeit für „detoxing“ – also seinen Körper zu reinigen, um seine Gesundheit zu steigern.
Liebe Gemeinde,
ich würde gerne einen Werbeblock für die Fastenzeit schalten. Leider weiß ich nicht, womit ich werben kann. Was kommt dabei herum? Wenn ich so und so viel faste, wird sich mir dann Gott offenbaren? Werde ich dann ein besserer Mensch? Was ist das Ergebnis vom Fasten?
Die Gnade Gottes bleibt unverfügbar – Gott ist gnädig, wem er gnädig ist. Wir können uns die Nähe Gottes nicht erarbeiten. Er schenkt sie uns. Vielleicht ist das ja ein Gedanke, dem Sie in der Fastenzeit Platz machen könnten? „Gott, danke, dass ich mir deine Zuwendung nicht erarbeiten muss. Das macht mich frei.“
Für was auch immer Sie sich entscheiden zu tun – wir von der Bugenhagen-Kirchengemeinde wünschen Ihnen eine segensreiche Passions- und Osterzeit 🙂
Daniel Perner
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