Liebe Gemeinde,
Liebe Gemeinde 🙂
Wer von Ihnen kann was mit diesem Symbol verbinden? Ich persönlich sehe das Symbol nicht allzu oft, aber wenn ich es sehe, dann lässt es mein Herz höherschlagen. Es bedeutet nämlich: Jemand mag, was ich zu zeigen habe.
Im letzten Jahr wurde ein neuer Rekord auf Instagram eingestellt. Lionel Messi erzielte mit seinem Post zum Gewinn der Weltmeisterschaft unglaubliche 74.527.615 (Stand: 06.01.2023) „Likes“. Verrückt oder?
Lionel Messi – den kennt man. Der ist ja auch super. Der spielt so unglaublich gut Fußball, dass die ganze Welt etwas mit seinem Namen anfangen kann.
In den sozialen Medien wird viel mit diesen Symbolen gearbeitet: „Das gefällt mir“.
Wie cool ist es denn bitte, wenn mir jemand genau das mitteilt? „Finde ich schön, was du hier online stellst.“ Ein kleines Lob – eine kleine Anerkennung – es vergrößert mein „Ansehen“ – jemand sieht mich.
Aber wie sieht es aus, wenn die Likes ausbleiben? Hat das dann auch was zu bedeuten? Wenn es sich so anfühlt, als würde niemand auf mein Leben reagieren… Gleich im ersten Buch der Bibel wird so eine Lebensgeschichte erzählt. Als Randperson rückt Hagar einmal in das Zentrum einer biblischen Erzählung. Abram und Sarai wird kein Kind geschenkt. Daraufhin schickt Sarai ihre Magd Hagar zu ihrem Mann Abram – in der Hoffnung, dass Hagar ein Kind für sie austragen kann.
Hagar wird schwanger und die Beziehung zwischen Sarai und ihr leidet sehr darunter. Sarai behandelt Hagar so schlecht, dass sie sich aus der Situation befreien muss. Sie flieht in die Wüste.
Ich frage mich: Warum kam da ein Konflikt auf? Womöglich war Hagar auf ein paar Likes aus. „Sarai, schau mal, was ich hier für dich mache. Für dich ein Kind auszutragen – ist das nicht die krasseste Sache, die ich für dich machen kann? Bekomm ich dafür ein paar Likes von dir? Vielleicht in Form von: DU machst heute mal die Wäsche?“ Und vielleicht stieß sie damit bei Sarai auf die falschen Ohren: „Ich weiß zu schätzen, was du für mich tust. Aber nutze das nicht aus, indem du mir das Gefühl gibst, ich sei dir etwas schuldig.“
Aus der Frustration heraus verschwindet Hagar und sagt sich: „Was muss ich denn noch alles tun, um in dieser Welt zu etwas Ansehen zu kommen? MEHR KANN ICH DOCH NICHT MACHEN?“
Auch ich erlebe das Gefühl: „Ich will gesehen werden. Es soll wahrgenommen und anerkannt werden, wie ich mich einbringe.“ Es ist das Bedürfnis nach Bestätigung – du hast das Richtige getan. Gott stillt Hagars Bedürfnis, indem er sie geduldig stimmt: ICH SEHE DICH. Und ich like deine Aktion – auch wenn andere gar nicht drauf reagieren. Mich lehrt das: Bei aller ausbleibender Anerkennung – lass dich nicht vom Guten abhalten. Vor Gott habe ich das gleiche Ansehen wie Lionel Messi, wenn er die WM gewinnt oder wie Hagar, die mit ihrem Sohn ein großes Volk gründet. Gott, danke dass Du mich siehst 🙂
„Du bist ein Gott, der mich sieht.“
Mose 16, 13 (Jahreslosung 2023)
Mit herzlichen Grüßen
Daniel Kunert (Gemeindepädagoge)
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