Drei Besucher hatten wir am Dienstag nach Pfingsten in unserer Kirche, die eine sehr weite Anreise hatten. Bischof Ole Meliyo und sein Stellvertreter Lennox Mwarandu waren als Partner zusammen mit der Sozialarbeiterin Mary Mshana zum 10jährigen Jubiläum der Nordkirche eingeladen. Da Mary Mshana unser Jahresspendenprojekt PLCC (siehe auch www.plcc-nairobi.org) leitet, war sie gerne bereit, ein bisschen davon zu berichten.

Die Vorträge der kenianischen Gäste wurden von Pastor Pachnicke übersetzt Foto: I. Jordan

Aber zunächst hat Pastor Pachnicke ein paar Daten über Kenia präsentiert, bevor Bischof Meliyo direkt aus Kenia berichtete: dass in diesem Jahr eine Wahl ansteht und die Menschen sich Sorgen machen, dass es zu Stammesstreitigkeiten kommen könnte (so war es zumindest in der Vergangenheit); dass es seit dem letzten Jahr keinen Regen mehr gegeben hat und die Tiere verenden aber auch alle Saaten vertrocknen; dass der Krieg in der Ukraine – der bei uns für angehobene Preise sorgt – deswegen in Kenia direkt zu verhungernden Menschen führt… bei all diesen Nachrichten waren vor allem seine dankenden Worte sehr beeindruckend, mit denen er sich bei uns für unser Interesse, aber auch für unser Gebet bedankt hat.

l.n.r.: Sozialarbeiterin Mary Mshana, Stellvertreter des Bischofs Lennox Mwarandu, Bischof Ole Meliyo und Pastor Thorsten Pachnicke Foto: I. Jordan

Der stellvertretende Bischof Mwarandu hat von den Gemeinden und Aufgaben der Kenyan Evanglical-Lutheran Church (KELC) berichtet: dass die Gemeinden wachsen; dass sich das Frauenwerk der Kirche gegen Verstümmelung von Mädchen und für Alphabetisierung von Frauen einsetzt; dass das Jugendwerk Jugendliche der verschiedenen Stämme zu Workcamps zusammenbringt, damit „peacebuilding“ betrieben wird und sich die jungen Menschen für friedliche Wahlen einsetzen.

Frau Mshana hat zum Schluss berichtet, was für einen weiten Horizont das Pangani Lutheran Children Center in Arbeit mit den Mädchen hat, die sie von der Straße holen. Es geht nicht nur um die einzelnen Personen, sondern um ihr jeweiliges Umfeld. Wie die Kinder eine Einführung in die Schule, eine medizinische Versorgung, aber auch Unterstützung für ganz alltägliche Dinge bekommen – z.B. Wäsche waschen. Sie hat einen Film gezeigt. Darin kommen Mitarbeiter, Mädchen und ihre Mütter zu Wort. Ein besonderes Highlight war für Frau Mshana, dass im letzten Jahr die ersten zwei PLCC-Mädchen ihre Hochzeit gefeiert haben und damit ihr Wissen jetzt an eine eigene Familie weitergeben können.

Anschließend gab es noch die Möglichkeit bei leckeren Fingerfood im Gemeindesaal mit den kenianischen Gästen ins Gespräch zu kommen. Foto: I. Jordan

Im Nachklang hat das Veranstaltungsteam der Gemeinde noch alle zu einem Häppchen-Buffet in den renovierten Gemeindesaal eingeladen, bei dem es wichtige Fragen und direkte Gespräche mit den Gästen geben konnte. Sie haben auf dem Rückweg noch einmal betont, wie beeindruckt sie davon waren, wie breit die Gemeinde über diese Arbeit informiert. Aber wer sie getroffen hat, war noch mehr davon beeindruckt, wie diese drei und mit ihnen die Mitarbeiter der KELC die Arbeit durchführen.

Pastor Thorsten Pachnicke